Ich heisse Moana Johanna Selina Veeser und bin am 07.07.2006 in Heidelberg geboren.

Meinen Geburtstermin durfte ich selber bestimmen - Dank dem Vertrauen meiner Eltern in meine Kraft und ihrem Ehrgeiz, für mich alternative Wege zu finden.
Sechs Wochen vor meiner Geburt begannen die Ärzte "Wahrscheinlichkeiten" aufzustellen, was mit mir alles nicht stimmen könnte. Die Prognose war niederschmetternd. Nach den Stationen "Krankenhaus Forchheim" und "Uniklinik Erlangen" stand von medizinischer Seite her fest, dass ich einen Herzfehler mit drei Löchern im Herzen habe, schwer mehrfachbehindert sein werde und dass die Versorgung im Mutterleib nicht ausreicht um mich in den letzten Schwangerschaftswochen noch gut zu versorgen. Die dringlich angeratene Behandlung war der sofortige Kaiserschnitt und eine intensivmedizinische Behandlung.
Zum Glück kannte mein Vater einen sehr unterstützenden Frauenart, Dr. Rupert Linder, der sich sehr in Pränataler Psychologie und den pränatalen Rechten eines Kindes engagiert. Er brachte uns an die
Uniklinik Heidelberg, wo ein Gespräch mit Ärzten, Sozialarbeiterin und Hebammen stattfand. Wir fanden gemeinsam eine Lösung: es wurde ein endgültiger Termin zur Geburtseinleitung bestimmt, 10 Tage nach dem errechneten Geburtstermin. Das hat mir ausreichend Zeit im Bauch meiner Mutter gegeben, um gut auf meine Geburt vorbereitet zu sein. Und ich musste täglich zu einer überwachenden Untersuchung kommen, damit sichergestellt ist, dass es mir noch gut geht. So wurde ich am 07.07.2006 gegen 15 Uhr "spontan" geboren. Drei Tage vor Ablauf der gesetzten Frist.
Ich machte meine Sache richtig gut, trotz meiner schwachen Grundkonstitution und der Tatsache, dass mein Herz mit drei Löchern ausgestattet war. Es war für alle Beteiligten ein Wagnis, denn niemand wusste, wie gut ich so eine spontane Geburt überstehen werde.
Doch mein Herz war stark genug dafür und schlug die ganze Zeit kräftig weiter. Mein Vater war während der ganzen Zeit sehr unterstützend an der Seite meiner Mutter und hat meine Guburt aktiv begleitet. Kaum habe ich das Licht dieser Welt erblickt, musste ich auf Intensivstation, um mich zahlreichen Untersuchungen zu unterziehen. Mein Vater hat mich hierbei stets begleitet und mich bei diesen Prozessen bestens unterstützt...
Ich bekam dann sofort Sauerstoff, Infusionen, Blutentnahme,......
Da ich nicht trinken konnte, weil ich viel zu schwach war, wurde mir sehr bald eine Sonde durch den Mund gelegt und ich bekam über eine Spritze die abgepumpte Muttermilch meiner Mama. Immer wieder versuchte meine Mama mit Hilfe einer Hebamme, mich an die Brust anzulegen, doch es ging einfach nicht. Meine Muskulatur war so schwach, dass ich kaum den Mund aufbekam, an Saugen gar nicht mal zu denken. Wenigstens bekam ich immer wieder ein paar Tröpfchen der Muttermilch über den Mund. So wusste ich wenigstens wie sie schmeckte.
Zum Glück hatten wir einen mitfühlenden Oberarzt zur Seite, der auf Grund seiner Berufserfahrung erkannte, dass ich ein sog. Edward Syndrom habe und daraus resultierend, die nächsten Tage vermutlich nicht überleben werde. Aufgrund dieser Diagnose beschlossen meine Eltern, mich nach Hause zu holen, um dort meine wenigen Lebenstage zu verbringen. So konnten meine Eltern mich gleich am Tag nach meiner Geburt, mit einer Sauerstoffflasche im Gepäck, nach Hause nehmen, so hatte die intensiv-medizinische Versorgung ertmal ein Ende.
Ab jetzt waren wir auf uns alleine gestellt und ich kann Euch sagen, es war eine rechte Berg- und Talfahrt in der wir viel Unterstützung von vielen Seiten erhalten haben.
Moana will die Welt sehen
Moana ist heute 8 Jahre alt. Sie wurde mit dem chromosomalen Defekt „Trisomie 18 (Edwards Syndrom)“ geboren.
Kinder mit dieser Genveränderung haben laut Schulmedizin eine Lebenserwartung von wenigen Tagen oder Wochen und sind schwerst geistig-körperlich behindert.
Wir als Eltern haben uns durch diese Aussagen nicht davon abbringen lassen, viele alternative und schulmedizinische Möglichkeiten zu finden, welche Moanas dünnen Lebensfaden sehr gestärkt haben.
Heute müssen wir nicht mehr um das Überleben von Moana bangen.
Sie hat sich zu einem so fröhliches Kind entwickelt, welches alle Menschen um sich herum mit ihrem zarten und lachenden buddhahaften Wesen verzaubert – und die ganze Familie liebt sie inniglich.
Jetzt, wo Moana's Überleben gesichert ist, geht es darum, ihren Körper ausreichend zu förden, damit Moana ihre Chance bekommt, die Dinge selber zu lernen, um so ein Leben in der Selbständigkeit zu führen, welches für sie möglich ist (siehe Petö).